Mittwoch, 10. März 2010

Kinotip: The Book Of Eli - Du hast immer eine Wahl












Amerika in einer nicht allzu fernen Zukunft. Knapp 30 Jahre nach einem verheerenden Endzeitkrieg ist nichts mehr, wie es einmal war... es herrschen Kriegszustände, am Rande der Existenz kämpft jeder um das eigene Überleben. Die Nahrungsmittel sind knapp, ein Schluck Wasser scheint ein guter Grund zum Töten und selbst vor Kannibalismus schrecken viele nicht zurück. Alles erinnert an eine Hölle auf Erden.
Und diese „Hölle“ durchquert Eli (Denzel Washington) seit über 30 Jahren. Sein Ziel ist ein Ort im Westen, von dem er selbst nicht wirklich weiß, wo er liegt. Er ist nur von einem überzeugt: Gott hat ihm einen Auftrag gegeben und wird ihn führen, so wie er ihn bisher geführt hat. Bei sich trägt er ein Buch – „das einzige Buch“ – die Bibel. Eli sucht auf seinem Weg durch dieses Nichts weder Freunde noch Feinde, alles was er will, ist sein Buch dorthin bringen, wo es gebraucht wird.
Doch eines Tages gerät er in die Hände von Carnegie (Gary Oldman), der die Überreste eines Städtchens in seine Gewalt gebracht hat, um von dort aus das Land neu aufzubauen. Und dazu möchte er Elis Buch haben. Er weiß nur zu gut, dass die Bibel mehr ist als nur ein Buch, und erkennt darin die Macht, die er – anders als Eli – ganz allein für sich und sein Vorhaben nutzen will. Carnegie ist bereit, über Leichen zu gehen. Doch er hat Eli unterschätzt: Wenn es nämlich darum geht, sein Buch zu verteidigen, ist auch er zu allem bereit. Bis er schließlich vor der Entscheidung steht, das Buch oder das Leben von Carnegies „Sklavin“ Solara.
Angeschossen, ohne Buch und am Ende seiner Kräfte gelingt es Eli, den Ort im Westen zu erreichen: Alcatraz. Das einst berüchtigte Gefängnis wurde in eine Bibliothek umfunktioniert und man wagt den Neuanfang: Einige Überlebende sammeln das gesamte Wissen der Menschheit. Währenddessen muss Carnegie voller Entsetzen feststellen, dass die Bibel, die er endlich voller Gier in seinen Händen hält, in Blindenschrift verfasst wurde und ihm so nichts nützt. Eli ist blind! Das erfahren wir jetzt am Ende des Films. Er hat sein Buch jedoch immer und immer wieder gelesen, kann jeden Vers auswendig und erfüllt so schließlich seinen Auftrag, indem er die Bibel der Nachwelt diktiert...
Die Bibel. Das Buch der Menschheit.
„The Book of Eli“ ist nichts für schwache Nerven. Doch hinter aller Action steckt eine einfache Botschaft: Das Leben zwischen gut und böse ist letztlich ein Kampf und ob wir gewinnen, hängt mit dem Buch, welches sich Bibel nennt, zusammen. Eli kennt sein Buch in- und auswendig, zitiert fortwährend daraus, lebt daraus. Davon hat er seinen fast übermenschlichen Glauben und seine Willensstärke. In einer Welt, die hoffnungslos und nicht mehr im Geringsten lebenswert scheint, geht er seinen Weg. Verwunderlich, denn er weiß nicht wirklich, wohin er geht oder was ihn erwartet. Doch er glaubt an das Gute – „Gott ist gut, immer“ - und gibt nicht auf.
Niemals verliert er seinen Weg aus den Augen, fühlt sich getragen und geht weiter, auch wenn alles verloren scheint. „Ich gehe im Glauben“, sagt er. So fällt es ihm letztlich nicht schwer, das Buch loszulassen, um das Leben von Solara zu schützen. „Tue für die anderen mehr, als du für dich selbst tust“, sagt er. – Und das ist letztlich auch die umwerfende Botschaft der Bibel.
Die zerstörte Welt, in der Eli lebt, will auch auf unsere Welt von heute zeigen. Eine Welt, die oft hoffnungslos und kalt ist. Geprägt von Hass, Egoismus und Gleichgültigkeit. Trotz allem ist es möglich, an das Gute zu glauben. Und Wegweiser ist dieses eine Buch, welches eine Botschaft in sich trägt, die eine kaputte und triste Welt erhellen kann!

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